Druckverband bei stark blutenden Wunden

Gestellte Arterielle stark blutende Wunde – Notfalldarstellung

Bei stark blutenden Wunden müssen Sie zügig handeln um weitere Schäden wie z.B. Schock abzuwenden. Bei einer stark blutenden Wunde werden Arterien verletzt und es kommt so zu einer pulsierenden Blutung. Am besten können Sie dem Betroffenen mit dem Schema Hochhalten, Abdrücken und Druckverband bei einer solchen Verletzung helfen.

Hochhalten – Arm oder Bein wird hochgehalten

Beim hochhalten nimmt man sich die Schwerkraft zu nutze, diese mindert den Blutdruck in dem verletztem Gefäß was zu einer schwächeren Blutung führt.

Abdrücken – Arterie abdrücken

Durch das gezielte Abdrücken der Bein- oder Armarterie kann der Blutfluss bis zum Stillstand unterbrochen werden. Dies gibt Ihnen Zeit für den Druckverband. Im optimal-Fall sind Sie bei der Ersten-Hilfe immer zu mindestens zwei Ersthelfern, dann kann der eine Helfer das hochhalten und abdrücken durchführen und der andere Helfer kann den Druckverband machen

Druckverband

Darstellung des Druckverbands. Von Tkarcher – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21694865

Bei stark blutenden Wunden reicht es nicht aus, einfach nur einen Verband anzulegen. Hier ist es wichtig Druck auf der Wunde zu erzeugen, damit die Blutung gestillt wird.

Schritte für den Druckverband

  1. Sterile Wundauflage auf die Wunde legen. Für einen Druckverband eignen sich Verbandpäckchen hervorragend, da hier die Wundauflage bereits in der Binde eingearbeitet ist und diese so nicht verrutschen kann.
  2. Mit der Binde wird die Wundauflage auf der Wunde fixiert, so dass diese nicht mehr verrutschen kann.
  3. Jetzt benötigen wir ein nicht saugendes Druckpolster. Hier eignet sich am besten eine eingepackte Fixierbinde. Dieses Druckpolster wird auf der verbundenen Wunde gelegt und mit der Fixierbinde befestigt.
  4. Jetzt wird der Verband mit etwas Zug befestigt.
  5. Die Extremität soll weiterhin hochgelagert werden.

 

Nachdem Druckverband sollten Sie eine Schocklage durchführen um einen Schock zu vermeiden.

 

Häufig gestellte Fragen:

Darf man Abbinden?


Von dem Abbinden wurde in der Ersten-Hilfe viele Jahre strikt abgeraten. Das hat vorallem den Hintergrund, das man bei falschem Abbinden, leicht Gefäße und Nerven schädigt. Im schlimmsten Fall ist die Blutung zwar gestillt, aber die Extremität (Betroffener Arm oder Bein) muss amputiert werden.

Im Rettungsdienst und im Kathastrophenschutz gewinnt das korrekte Abbinden zunehmend an Beliebtheit. Im Militär ist das Abbinden mit dem Tourniquet (Abbindegerät) schon seit vielen Jahren das Mittel der Wahl um eine schnelle Blutstillng im Gefahrenbereich vorzunehmen. Für den Rettungsdienst und Kathastrophenschutz wurde im Rahmen der REBEL-Ausstattung (REBEL -> Rettungsdienst-Einsätze bei Besonderen Einsatz-Lagen) das Tourniquet angeschafft.